Alle Artikel in: Residenz München

 

Von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur Revolution und der Absetzung der Wittelsbacher 1918 ist die Münchner Residenz die wichtigste Regierungszentrale und das Herz Bayerns gewesen. Die zahlreichen Geschichten, welche dieser besondere Schauplatz bisher erlebt hat, werden in dieser besonderen Kategorie von unserem Kurator Dr. Christian Quaeitzsch mit einer guten Portion Humor erzählt!

Anbetung der Hirten Residenz München

Genügend Krippenplätze vorhanden… – Weihnachtliche Darstellungen in der Residenz

Es weihnachtet schwer – fast alle Türchen des Adventskalenders stehen schon sperrangelweilt offen, frei nach Rilke darf man mutmaßen „Wer jetzt keinen Baum hat/holt sich keinen mehr“ und generell gilt die Parole: Vorsicht – es wird ernst: Das ist keine Übung! Bevor sich also Alles in die wohlverdiente Feiertagsruhe verabschiedet noch ein kleiner Blogbeitrag zum Thema, das die frohlockende Christenheit derzeit hauptsächlich bewegt!

karl theodor hubertusorden

„Sie folgten dem (Ordens-)Stern…“ – Zu den Kleinodien des Hubertus-Ordens in der Schatzkammer und ihrer Geschichte

Wer in der Schatzkammer der Residenz vor der Vitrine mit den bayerischen Kroninsignien steht und das Gefunkel in dem halbdunklen Raum auf sich wirken lässt, erkennt hinter dem bruchsicheren Schutzglas entlang der Wände rasch allerlei Schmuckgarnituren, die zwar aus verschiedenen Jahrhunderten stammen, sich aber dennoch bis in die Details hinein ähneln. Es handelt sich um die Kleinodien und Abzeichen der beiden Wittelsbacher Hausorden des Heiligen Georg und des Heiligen Hubertus.

Ausschnitt-Decke-Gold.-Saal

„Wo zwei oder drei Gerechte versammelt sind…“ – Der Goldene Saal in der Münchner Residenz und sein Bildprogramm

Am 6. November jährt sich einmal mehr der Geburtstag der berühmten Henriette Adelaide (1636-1676), geborene Prinzessin von Savoyen und seit 1650 Gemahlin des Kurfürsten Ferdinand Maria (reg. 1651-1679), die sicher eine der faszinierendsten Frauengestalten in der Geschichte der bayerischen Wittelsbacher gewesen ist. Grund genug, sich einmal mehr in diesem Blog mit den erhaltenen Überresten ihres einst großartigen Wohnappartements im Südwesten des Residenzareals zu beschäftigen, dessen Ausstattung ganz auf die Selbstdarstellung der nach einer kurzen Glanzzeit relativ jung verstorbenen Kurfürstin zugeschnitten war.

„Und ich sag: Ab in den Süden“: Mit jambischen Sprüngen auf den Spuren von Carl Rottmanns italienischen Landschaften….

„Anders Natur und Gebräuche auch wo italienisch die Sprache/Schöner wird Alles, es spricht alles erheiternd uns an.“ Mit solchen erwartungsfrohen Worten startet die „Grand Tour“ in Bildern, auf die sich die Besucher der Residenz machen können, die den gewinkelten „Allerheiligengang“ betreten, der sich um den östlichen Teil des Brunnenhofs herumzieht. Und heben sollen sich nicht nur mit rhythmischem Klappern die Versfüße, sondern auch die eigenen, bzw. die Pferdhufe – denn der Weg ist weit, führt er doch über Tirol und die schroffen Alpen ins Sehnsuchtsland Italien, ganz den Stiefel hinab bis an die Küste des fernen Siziliens, das einstige „Großgriechenland“!

Feuerfest, abwaschbar, höhenverstellbar und zum Drehen – Die innovative Bühnentechnik des alten Cuvilliés-Theaters

Wer bei einem Besuch der Residenz heute in die weiß-goldene Pracht des Zuschauerraums aus dem alten kurfürstlichen „Opera-Hauß“ eintritt, dessen geschnitzte Einbauten knapp der Vernichtung im Zweiten Weltkrieg entgingen und 1958 an neuer Stelle als heutiges „Cuvilliés-Theater“ Wiederauferstehung feierten, wird vor allem vom überwältigenden Raumeindruck dieses Rokokokunstwerks gefangengenommen: Sanft beschienen von der auf Kerzenstärke gedimmten Beleuchtung tragen die fantasievollen Skulpturen der Logenrahmungen, deren elegant geschwungene Ornamentik und der schillernde Glanz der rot gelüsterteten „Drapperien“ aus Holz dazu bei, den Besucher in die Mitte des 18. Jahrhunderts zu versetzten…

Vor Gesundheitsrisiken wird gewarnt: Von Giftproben und Vorkostern

Schneewittchen hätte es wissen können: Eben mal so einen Apfel von Unbekannt? Da sagt man als Königstochter auch im Märchenwald lieber erst einmal „Nein, Danke“ – oder trägt die Konsequenzen. Auch der florentinische Großherzog Francesco de‘ Medici (reg. 1574–1587) und seine skandalumwitterte Gemahlin Bianca Capello waren beim gemeinsamen Schmaus mit dem Bruder (und kurz darauf: Nachfolger) Ferdinando zu unvorsichtig, genauso wie diverse Kardinäle, die bis zu ihrem plötzlichen Ableben etwas zu üppig an der Tafel von Borgia-Papst Alexander VI. (reg.1492–1503) zu speisen beliebten: Ihnen allen sowie zahlreichen weiteren wohlgeborenen Standesgenossen, die man vom Tisch in die Gruft trug, sagte man den Tod durch Vergiftung nach….

Münchener Residenzmuseum. Miniaturensammlung. Verlobung von Kurfürst Karl Albrecht und Maria von Wessobrunn. Franz Matthäus Schaeffler 1725–35.

Schöne Mütter und wohlgeborene Verehrer – eine Miniatur aus der Sammlung des Residenzmuseums

Geschäftig, für heutige Augen aber auch rätselhaft geht es zu in dieser kleinen Gouache (= Malerei mit wasserlöslichen Deckfarben) auf Pergament, die sich in der Sammlung der Residenz befindet und im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts entstand: Mehrere Dutzend Figuren und Figürchen knien, schweben und paradieren in teils drangvoller Enge umeinander herum.

vatertag residenz münchen portrait

„Von Zeit zu Zeit seh‘ ich den Alten gern / Und hüte mich, mit ihm zu brechen“ – Vater-Sohn-Beziehungen in der Münchner Residenz

Himmelfahrt – Vatertag! Zeit für die Herren der Schöpfung, mit Kumpels und Bier bepacktem Bollerwagen ins sommerliche Grün zu ziehen und sich gepflegt zu unterhalten – auch das kann eine Art Himmelfahrt sein! Und höchste Zeit ist es auch für die zugehörigen Söhne, sich mal wieder bei dem Alten Herrn zu melden.